Snapchat: Filter und Catfishing – Gefahren und Tipps für einen sicheren Umgang mit der App

Eine Einführung in die Risiken des Instant-Messaging-Dienstes

Was ist Snapchat? Eine grobe Definition:

Snapchat ist ein kostenloser Instant-Messaging-Dienst zur Nutzung auf Smartphones und Tablets. Der Dienst ermöglicht es, Fotos und andere Medien, die nur eine bestimmte Anzahl von Sekunden sichtbar sind, bevor sie automatisch entfernt werden, an Freunde zu versenden.

https://de.wikipedia.org/wiki/Snapchat

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Was ist Geotagging? Was sind Bitmojis, Stories und Sticker? Für Neugierige mit Fragen rund um die Gestaltung der App und die weiteren Funktionen empfiehlt sich dieser Beitrag. Hier wird erläutert, was Snapchat seinen UserInnen neben zeitbegrenzten Fotos noch bietet. https://www.pexels.com/de-de/foto/stadt-fashion-frau-strasse-6084230/

Auf einen weiteren Aspekt der App, die Filter Snapchats, wird im Folgenden Bezug genommen. Diese Filter bergen Gefahrenpotentiale und sind deshalb besonders für Snapchat-Neulinge näher zu beleuchten.

Was sind allgemeine Gefahren der Nutzung von Snapchat?

Die Gefahren im Zusammenhang mit der Nutzung von Snapchat sind vielfältig. Besonders Kinder und junge Heranwachsende betreffen folgende Gefahrenpotentiale:

  •  Verzerrung des Selbstbildes durch Filter, die das gesamte äußere Erscheinungsbild vielfältig verändern
  •  Unrealistische Selbstdarstellung durch Filter
  •  Einsicht in aktuellen Standort, wenn die Standortübermittlung auf der Weltkarte aktiviert ist
  •  Fake-Profile und damit verbundene Täuschung und Catfishing

Filter – Was ist das eigentlich?

Snapchat bietet seinen NutzerInnen verschiedene Filter für die Bearbeitung und Aufnahme von Bildern in der App an. Diese Filter können beispielsweise Sonnenbrillen, Hüte, eine andere Frisur oder eine große Nase in oder auf das eigene Gesicht zaubern. Doch abgesehen von lustigen Filtern hat sich auf Snapchat ein Filter-Trend der anderen Art etabliert: Beauty-Filter sind bei UserInnen hoch im Kurs. Braunere Haut, Sommersprossen, strahlend weiße Zähne, eine andere Haarfarbe. All das scheint noch harmlos. Doch die Beauty-Filter Snapchats gehen noch viel weiter: Ein schmaleres Gesicht, eine kleine Stupsnase, größere Augen – vielleicht auch gleich eine andere Augenfarbe? -, eine höhere Stirn, ein makelloser Teint und sinnlich-große Lippen. Im Handumdrehen zaubern die Beauty-Filter Snapchats ein neues Gesicht, welches den aktuellen Schönheitsidealen nachstrebt. Mit dem tatsächlichen Aussehen haben diese Bilder nichts mehr gemeinsam. Doch mehr und mehr gewöhnen sich vor allem Userinnen an ihr Aussehen mit Filter. Sogar so sehr, dass das eigene Aussehen plötzlich nicht mehr genug scheint. In Fachkreisen ist das Phänomen der Verzerrung des Selbstbildes durch Snapchat-Filter sogar mit einem eigenen Fachbegriff beschrieben. Snapchat Dysmorphia bezeichnet die Körperschemastörung durch soziale Medien. Die Schönheitschirurgie erlebt einen Boom, Fotos mit Snapchat-Filtern werden in Beratungsgesprächen als angestrebtes Ergebnis vorgezeigt. Vor allem Teenager, welche sich inmitten der Identitätsfindung befinden, sind betroffen. Einen weiterführenden und interessanten Artikel, welcher auch Forschungsergebnisse aufgreift, finden Sie hier. Doch die Filter Snapchats bergen nicht nur Gefahren aus der eigenen Nutzung heraus. Die bereits thematisierte unrealistische Selbstdarstellung hin zur völligen Entfremdung des Gesichtes führt auch dazu, dass vermehrt Fake-Profile auf Snapchat kursieren. Das sogenannte Catfishing bezeichnet das Erstellen von gefälschten Online-Identitäten mit dem Ziel, betrügerischen Aktivitäten nachzugehen. Die gesichtsverändernden Filter machen eine Täuschung innerhalb der App Snapchat besonders leicht.

Welche Tipps für einen sicheren Umgang mit der App gibt es?

Hier ist eine Aufklärung der jüngeren NutzerInnen seitens der Erziehungsberechtigten von Vorteil und kann die Medienkompetenz im Zusammenhang mit Snapchat und anderen Sozialen Medien fördern. Das Thematisieren von insbesondere Wirkung und Fiktion der Filter kann vermeiden, dass Jugendliche in der Entwicklung des eigenen Selbstbildes gefährdet werden.

Die sicherste Methode um Gefahrenpotentiale wie Catfishing möglichst auszuschließen oder zu verringern ist, nur tatsächlich bekannte UserInnen in die Kontaktliste aufzunehmen und mit diesen Nachrichten und Bilder auszutauschen. Dies gilt für NutzerInnen allen Alters.

Was ist bei Snapchat untersagt? 

In den Richtlinien von Snapchat sind explizit verschiedene Inhalte verboten. So untersagen die Richtlinien unter anderem folgendes:

  1. Sexuell freizügige Inhalte
  2. Belästigungen und Mobbing
  3. Bedrohung und jegliche Form von Gewalt
  4. Täuschung und Falschinformation
  5. Verbreitung illegaler Inhalte
  6. Terrorismus
  7. Hassbotschaften

Über eine Meldefunktion in der App können UserInnen Verstöße an die Betreiber melden und so die Sicherheit der App als NutzerIn selbst mit vorantreiben.