No.20_Was mit Bügelperlen

Material

  • Bügelperlen, Bügelperlen-Steckplatte, Bügelperlen-Pinzette (ansonsten handelsübliche Pinzette)​
  • Backpapier​
  • Bügeleisen (unter Aufsicht von mindestens einem Erwachsenen!)​
  • Bastelmaterial Deiner Wahl (Schere, Kleber, Papier usw.)
  • und am wichtigsten: Kreativität

Was mit Bügelperlen?

Dieser Satz lässt sich auf zweierlei Weise verstehen. Nämlich sowohl als Frage: „Was mit Bügelperlen?“ bzw.: „Was soll man denn mit Bügelperlen schon groß machen?“ Wie auch als Antwort darauf: „Was mit Bügelperlen.“ bzw.: „Irgendwas mit Bügelperlen eben, egal was.“

Genau darum soll es gehen: seiner Kreativität freien Lauf zu lassen, ohne sich durch sonstige voretablierte Stigmen selbst einzuschränken und zu glauben, Kunst erschaffe man nur noch mit Pinsel und Stift. „To Think Outside The Box“ wie man es im Englischen so schön sagt. Ein gutes Mittel dafür sind die so genannten Bügelperlen. Kleine bunte Steckringe, welche eigentlich als Kinderspielzeug gedacht sind, um damit kleine Tiere oder andere Dinge, wie die Sonne, den Mond und die Sterne zu kreieren.

Als Hilfe benutzt man dazu kleine Steckplatten und eine Pinzette. Die Ringe werden auf die kleinen, stumpfen Nadeln der Platten gesteckt, um so eine Figur entstehen zu lassen. Die dadurch erzeugte Figur wird anschließend mit Backpapier darüber plattgebügelt und dann später von der Platte abgezogen.

Durch die Hitze verformen sich die kleinen Ringe und schmelzen so zusammen. Und schon hat man einen süßen Anhänger oder etwas für die Wand. Es ist jedoch schon bestehende Praxis, dass Künstler*innen wie Johan Karlgren alias @Pappas Parlör/Instagram mit Bügelperlen riesige und beeindruckende Bilder erschaffen.

Bei dieser Kunst handelt es sich meistens um Darstellungen von berühmten Charakteren aus Film und Fernsehen oder auch Videospielen. Die Bügelperlen werden dadurch nicht zweckentfremdet, ihr Zweck wird so auf kreative Weise auf eine neue Ebene gehoben. Weshalb wir diese Bügelperlen nun auch für unsere Zwecke einsetzen werden.

Das Paradoxe an dieser Herangehensweise ist nun jedoch – um diese uneingeschränkte Kreativität erst einmal zu erreichen – sich zunächst selbst zu limitieren. Zu viele Freiheiten können schnell überfordernd sein. Und ohne einen sichtbaren roten Faden oder eine wirkliche Herausforderung, sinkt auch zugleich die eigene Kreativität. Dies zu demonstrieren, ist bereits der erste Teil dieser Aufgabe.

How to think outside the box!

Man soll sich zunächst einmal etwas sehr Simples vorstellen. Nicht so simpel wie ein Kreis, aber auch nicht so komplex wie eine Boeing 747. Nehmen wir als Beispiel doch mal einen Apfel. Im zweiten Teil dieser Aufgabe geht es nun darum, das sich eben vorgestellte, mit Bügelperlen zu realisieren. Dafür nimmt man sich nun die Perlen, die Steckplatte und eine Pinzette. Ist man dann fertig, hat man vermutlich etwas relativ Kleines und Ansehnliches, was man auch gerne mal an Eltern oder weitere Erwachsene verschenken kann – mehr aber auch nicht.

Nun jedoch, im dritten Teil, kommt die Herausforderung. Man entfernt die Platte und die Pinzette und versucht das Ganze noch einmal. Nach anfänglichem Verwundern, wie man denn nun fortfahren solle, kommen einem dann vielleicht irgendwann Ideen, sich anderweitig zu helfen. Man beginnt seine Umgebung nach nützlichen Materialien abzusuchen und kommt auf eine Idee, auf die man vorher so nie gekommen wäre.

Das Einschränken seiner Möglichkeiten ist das beste Mittel, um aus der metaphorischen „Box“ zu entfliehen und Möglichkeiten zu sehen, die vorher – da nicht erkannt – auch nicht wahrgenommen wurden. Das Endergebnis mag vielleicht nicht so schön sein wie das aus dem Teil davor, aber das Wichtige ist jedoch, dass man kreativ wird und Spaß daran hat.

3 weiterführende Links

Ashleigh Allsopp: Why placing limitations on yourself is the key to creativity. Digital Arts, 13.5.2013

In diesem Artikel erzählen Jessica Walsh, Paula Scher, Phil Hansen and Erik Johansson im Gespräch mit Ashleigh Allsopp wie Regeln, Beschränkungen und Richtlinien helfen können Kreativität anzukurbeln.

Johan Karlgren ( @Pappas Pärlor/ Instagram) Shop von Pappas Pärlor mit Bild-/Pixelproduktionen, Pflanzen, Lampen, Staff. In allen Fällen spielt die Rasterung eine Rolle.

Phil Hansen Künstler*innen-Website

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