No.13_Places of materials

Material

Unbestimmtes Material. Das Material ergibt sich zufällig bei der Begehung des Ortes und entspricht einer persönlichen Auswahl.
(Material im Beispiel: Glühbirne und Pfeifenreiniger).
(Handy-)Kamera zur foto- und/oder videografischen Dokumentation.

Vom Suchen und Finden / Orte und ihre Materialien.

Orte sind voller Material. Aber wie findet ich es, was wähle ich aus? Welche Arten des Suchens gibt es? Künstlerisches Material kann am Anfang von Schaffensprozessen stehen. Vielleicht ist ganz klar, was wir verwenden wollen. Das Was sind dann häufig uns vertraute Materialien, mit denen wir mitunter schon bestimmte gestalterische Routinen haben.

Es mag ganz schön sein, in gestalterischen Komfortzonen zu bleiben und auch hier entstehen neue Dinge im Prozess. Farben, Stifte, Techniken der Malerei, Zeichnung, Collage o.ä. haben sich schon im Kontext der Kunst bewährt, unweigerlich verortet sich das Ergebnis innerhalb dieser Rahmung. Wenn außerhalb dieser spezifischen Rahmung gedacht wird, dann verlagert sich der Fokus von der Kontextualisierung noch stärker auf den Schaffensprozess – der beginnt dann beim Material.

Wie wäre es, mal zu sagen: „Ich mache heute Kunst, ich weiß noch nicht, was ich suche, aber ich weiß, wie ich es finde.“ Die Entscheidungen, die wir dann bezüglich des Materials treffen, sind deshalb nicht unbedingt weniger ästhetisch geleitet, aber sie werden stärker begrenzt. Begrenzung ist ein häufig negativ konnotierter Begriff.

Begrenzung kann aber auch als Mehrwert betrachtet werden, um Klarheit in den Schaffensprozess zu bringen. Suchsysteme können auf alle Orte (und an dieser Stelle ist der Begriff weit gefasst, es können auch Bücher, Schränke, Kleidungsstücke o.ä. gemeint sein) in ganz unterschiedlicher Weise angewandt werden.

Im Gespräch mit @wundermaterial kam der Gedanke auf, ob man schon mal in einen Laden gegangen ist und sich vorher überlegt hat, dass man etwas aus Regal 11 und 15 nimmt? Das System lässt sich auch auf andere Orte oder Suchmethoden transferieren:

Beispielsweise bei einem Spaziergang festzulegen, dass man Material hinter Baum 3 und hinter Busch 8 finden wird. Man kann den Ort nicht nur räumlich abstecken, sondern auch andere Parameter in die Suche einbeziehen. Im Ausprobieren der Starterkits hatte eine Person die Idee, Material an Orten auf der Basis ihrer Farbe zu finden („alles an dem Ort, wo ich mich gerade befinde, mit der Farbe Rot/ Orange“). Man könnte auch nach allen Mustern eines spezifischen Ortes suchen.

Es wird deutlich, dass im Prinzip alles offen sein kann innerhalb der Begrenzung. Wichtig ist, dass man vorab eine Entscheidung für sich trifft, um unerwartet und eben geleitet durch diese Begrenzung Material aufzufinden. Materialsammlungen, die sich daraus ergeben, sind unweigerlich überraschend, weil zu Beginn nicht festgelegt. Aus dem Fundus an Material, an unterschiedlichen Dingen schließt sich dann die Kombination im künstlerischen Werk an.

Welche Dinge davon wählst du aus? Wie kombinierst du sie oder arbeitest damit weiter? Entwirfst du eine Assemblage oder werden die Dinge als Vorlage und gar nicht mehr in ihrer eigenen Materialität genutzt, beispielsweise für Zeichnungen oder Malereien.

Na dann mal los:

Gehe an einen Ort deiner Wahl und lege dir vorher Parameter fest, nach denen du Material an dem entsprechenden Ort finden möchtest. Wie möchtest du mit dem gefunden Material weiterarbeiten, wozu inspiriert es dich?

Stichworte für Anschlussmöglichkeiten:
Zufallsverfahren, Land Art, Assemblage (objet trouvé)

Über @site.arteducation // Account Topografie

Kunst als Ort / art as site.
Ort, Platz, Sphäre, Raum, Gelände, Punkt. Wo man sucht, findet, entdeckt, begegnet, erweitert, erkundet. Orte sind sich verändernde Konstrukte, die sind, sich anpassen, wandeln und aktiv geschaffen werden können. An Orten da begegnet man sich. In diesem Sinne soll dieser Account Kunstvermittlung als Ort verstehen, der ausgelotet werden möchte. Auf die Plätze, fertig, los…alle Richtungen offen.

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