No.26_Gooddaychicken

Material

  • Papier
  • Stifte
  • Klebeband, oder etwas anderes zum befestigen
  • 5 Minuten und ein bisschen (so viel wie spontan zur Verfügung steht) Fantasie
  • Hühner!!!

Dieses Huhn wünscht dir einen schönen Tag – eine Schnitzeljagd für den Alltag

Oh nein! Die Hühner sind entkommen!

Während der Pandemie spielt sich unser Alltag zunehmend in denselben „vier Wänden“ ab. Der Wohnort fühlt sich weniger vertraut als einengend an. Das ist schade!

Denn auch auf engem und bekanntem Raum kann man gemeinsam Spaß haben. Dieses Projekt ist eine Art fortlaufende Schnitzeljagd, mit der man Mitbewohner*innen – egal wie klein, oder groß – jeden Tag eine Freude machen kann. (Und erfahrungsgemäß auch selbst viel Spaß haben kann)

So funktioniert es

Zeichne ein Tier (zum Beispiel ein Huhn!) und verstecke es in der Wohnung. Dabei soll das Versteck offensichtlich genug sein, dass deine Mitbewohner*innen es zufällig finden können. Dafür bieten sich Spiegel, Kühlschranktüren, Klinken und Wasserhähne an. Falls beabsichtigte Finder*innen sehr jung sind, geht auch Spielzeug oder Schulzeug. Wichtig ist nur, dass deine Zielperson von selbst darüber stolpert. Erwähne sonst, dass du Notizen für diese Person versteckt hast.

Personalisiere die Notizen, gebe deinen Tieren kleine Eigenschaften (z.B. Anwaltshuhn) und mache die Verstecke über die Zeit anspruchsvoller. Du kannst die Zettel an Orten verstecken, wo man sie eher nicht erwarten würde (z.B. Kühlschrank), oder nicht so leicht sehen kann (z.B. in Schubladen, hinter Vorhängen).

Ich male Hühner, da sie auf sehr simple Formen reduzierbar sind (Zeichenbeispiel in der Bilderstrecke) und lustig aussehen.
Du kannst aber auch dein eigenes Tier in deinem Zeichenstil entwerfen.

Das Projekt selbst ist simpel, doch es bietet viele Ausbaumöglichkeiten.

Ausbaumöglichkeiten

Gib deinen Tieren die Chance, eine Geschichte zu erzählen. Da du nicht garantieren kannst, dass deine Zettel in einer beabsichtigten Reihenfolge gefunden werden, solltest du diese Geschichten-Teile unzusammenhängend gestalten.

Eine gute Möglichkeit dafür ist es, Charaktere zu kreieren, die miteinander zu tun haben: z.B. ein astronautisches Huhn und eines, das mit dem Fernrohr in den Sternenhimmel schaut und weint. Die Person, die deine Zettel findet, kann sich die Geschichte dann selbst denken. Was haben diese Hühner miteinander zu tun? Warum ist das Huhn auf der Erde traurig?

Mit ein bisschen Glück fühlt sich deine Zielperson dazu berufen, selbst mitzuschreiben oder zu zeichnen. Vielleicht taucht ja eine Zeichnung auf, auf der sich die zwei Hühner wiedersehen.

Ein Bild sagt bekanntlich mehr als 1000 Worte. Doch man sollte die Macht der Sprache nicht unterschätzen. Ähnlich wie man es auf Social Media Plattformen macht, kannst du unter deinen Hühnern auch eine Art Caption beifügen; z.B. „Dieses Huhn ist Astronaut*in. Es vermisst seine Freund*innen auf der Erde, lebt aber gerne im Weltall“.

Du könntest auch kleine Rätsel einbauen oder Hinweise auf versteckte Süßigkeiten. Zum Bsp. ein steuerhinterziehendes Huhn, welches „Schweigegeld“ für dich versteckt hat – in Form einer 1-Cent-Münze unter dem Wasserkocher.

Kontext sorgt für eine emotionale Investition in die Hühner

Die findende Person freut sich dann umso mehr über weitere Geschichtenschnipsel. So entsteht eine größere Bereitschaft selbst teilzunehmen. Es soll sich aber nur um Gedankenanstöße handeln. Wie sie interpretiert werden entscheidet die Person, die findet.

Bei jeglichem Text ist aber auch Vorsicht geboten: Enge die Fantasie deiner Mitspieler*innen nicht zu sehr ein und pass die Formulierungen an das Alter der Zielperson an.

Künstlerische Positionen und Inspirationen

ArtProjectsforKids.org How to draw animals.Viele vereinfachte Zeichenanleitungen für Tiere

MyCityHunt.de Ideen für Schnitzeljagden

Text von Katharina Cichosch: Tiere in der Kunst. Der Hund als Readymade_Monopol.de_08.06.21

Bilderstrecke